Man muss sehr genau hinsehen, um exakt zu verstehen, welche Prozesse an den Oberflächen von Katalysatoren ablaufen. Bei festen Katalysatoren handelt es sich oft um fein strukturierte Materialien aus winzigen Kristallen. Es gibt verschiedene Arten der Mikroskopie, mit denen man die chemische ... mehr
Prof. Dr. Peter Ertl
Technische Universität Wien, Institut für Angewandte Synthesechemie
Peter Ertl, Jahrgang 1970, studierte Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur, Wien. Im Anschluss promovierte er in Chemie an der University of Waterloo, Ontario, Kanada und verbrachte mehrere Jahre als Postdoc an der University of California, Berkeley, USA. 2003 gründete Dr. Ertl RapidLabs Inc., ein Biotech-Start-up-Unternehmen im Bereich Antibiotikaresistenzen von Bakterien, für das er als Direktor für Produktentwicklung bis 2005 tätig war. 2006 kehrte er nach achtjährigem Aufenthalt in Nordamerika nach Österreich zurück, um als Senior Scientist eine Forschungsgruppe im Bereich Mikrofluidik am AIT Austrian Institute of Technology in der Biosensor-Einheit aufzubauen. Nach mehreren wissenschaftlichen Aufenthalten als Gastwissenschaftler an der UC Berkeley (Fulbright Scholarship 2012), an der Nanyang Technological University in Singapur, am University of California, San Francisco Medical Center sowie einer Habilitation im Fachbereich Nanobiotechnologie wurde Dr. Ertl 2016 an die Fakultät für Technische Chemie der Technischen Universität Wien berufen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung von chipbasierten humanen Krankheitsmodellen, sogenannten Organ-on-a-Chip-Systemen, um Krankheitsprozesse und Heilungsverläufe im Rahmen personalisierter Medizin zu untersuchen.
Leitmotiv
Organ-on-a-chip Systems ROCK!
Aktivitäten
Im Laufe seiner über 20-jährigen wissenschaftlichen Laufbahn hat sich Dr. Ertl auf die Entwicklung von Biosensoren und Lab-on-a-Chip-Systemen für biomedizinische Anwendungen spezialisiert. Er ist weiter Mitbegründer und Chief-Technology Officer (CTO) von SAICO Biosystems KG. Dr. Ertl ist Mitglied verschiedener Scientific Advisory Boards, Editor des Open-Access-Fachjournals Organs-on-a-Chip, Sprecher der Austrian Microfluidics Initiative (AMI) sowie Gastwissenschaftler am Imperial College London.
Auszeichnungen
Für die Entwicklung eines personalisierten Mittelhirn-on-a-Chip-Modells (Parkinson-on-a-Chip) zur Erfassung neurodegenerativer Prozesse wurden Univ.-Prof. DI Dr. Peter Ertl und sein Team mit dem Houskapreis 2020 (Publikumspreis) in der Kategorie „Hochschulforschung“ ausgezeichnet.
Schwerpunkt
Prof. Dr. Peter Ertl‘s „Cell Chip Group“ an der TU Wien beschäftigt sich mit der Erforschung und Etablierung von komplexen In-vitro-Organ- und Krankheitsmodellen, die in scheckkartengroßen Mikrochips untersucht werden. Diese neuartige Technologie ermöglicht es, die menschliche Physiologie präzise nachzuahmen und zu steuern, um Fragestellungen aus der Medizin zu erforschen. Des Weiteren befassen sich die Arbeiten der Gruppe mit der Entwicklung von hochintegrierten Lab-on-a-Chip-Systemen mit dem Fokus auf industrielle Designkriterien und Standardisierung der Organ-on-a-Chip-Technologie sowie Prototypisierung und großtechnische Herstellung.
Methoden
- Rapid Prototyping von mikrofluidischen Biochips inkl. Design, Simulation und Systemintegration
- Zellbiologisches Arbeiten mit 2D- und 3D-Zellkulturen
- Biosensorik mittels optischer und elektrischer Sensoren
- Self-powered Sensoren und Mikrobatterien